8 typische Fehler, die Anfänger bei Steckis machen

dirks seedshop

Der Kauf von Hanfstecklingen (auch Klon oder Cut genannt) ist für viele Grower die schnellste und zuverlässigste Methode, um punktgenau zum gewünschten Ergebnis zu kommen. Anders als bei Samen weißt du hier von Anfang an, welche Wuchseigenschaften und Bedürfnisse die Pflanze haben wird, und praktischerweise auch, wie das Endprodukt riechen wird. Man spart also einiges an Zeit und Error gegenüber der Samen-Methode, und es ist nicht verwunderlich, dass sich Steckis immer größerer Beliebtheit erfreuen.
Deswegen: ran an den Steck..i! 

Falls wir dich hoffentlich mit unserem Stecklings-Fieber angesteckt haben, sind hier einige Tips, damit dein Grow profimässig verläuft. Denn trotz der vielen Vorteile gibt es gerade in den ersten Tagen nach Ankunft ein paar Stolperfallen, die Anfänger häufig übersehen. In diesem Artikel zeigen wir dir die acht größten Fehler und wie du sie vermeidest.
 

Kurzüberblick: Die 8 häufigsten Fehler

fehler vermeiden bei cuttings

1. Nicht zuhause sein, wenn die Lieferung kommt

2. Stecklinge bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit eingewöhnen

3. Das Wurzelmedium ertränken

4. Falsche Temperatur beim Eingewöhnen

5. Zuviel Licht, bevor die Stecklinge Wurzeln haben

6. Ins falsche Medium eintopfen

7. Zu früh düngen

8. Nicht genug Vegetationszeit geben vor dem Switch

Fehler 1: Nicht zuhause sein, wenn die Lieferung kommt

lieferanten express lieferung hanfstecklinge

Problem: Deine neuen Hanfstecklinge kommen per Paketdienst und sind unterwegs empfindlichen Temperaturschwankungen und Austrocknung ausgesetzt. Wenn sie auf der Servicestation abgegeben werden, kommt man häufig erst am nächsten Werktag dran.
Folge: Welke Blätter, Kälteschäden oder sogar Totalausfall.
Tip: Plane die Lieferung so, dass du zu Hause bist oder gib eine Abstellgenehmigung für einen schattigen, kühlen Platz.

Fehler 2: Stecklinge bei zu niedriger Luftfeuchtigkeit eingewöhnen

relative luftfeuchte bei klonen

Problem: Hanfstecklinge haben noch sehr wenig ausgebildete Wurzeln. Sie können noch nicht viel Wasser und Nahrung über die Wurzeln aufnehmen. Deswegen wird ein Teil über die Blätter aufgenommen, was nur bei ausreichender Feuchtigkeit von 70-80% rLF möglich ist.
Folge: Schnelles Vertrocknen, schlechte Stabilität, häufiges Absterben.
Tip: Halte die Luftfeuchte in der Aufzuchtphase bei etwa 70-80% rLF. Nutze eine Stecklingshaube, ein Mini-Gewächshaus oder eine Propagator-Box und einen feinen Nebler.

Fehler 3: Das Wurzelmedium ertränken

wurzelfäule bei klonen

Problem: Viele Grow-Einsteiger gießen das Substrat so stark, dass kein Sauerstoff mehr an die zukünftigen Wurzeln gelangt.
Folge: Wurzelfäule, Schimmelbildung, braune und matschige Wurzeln.
Tip: Verwende ein locker strukturiertes, gut drainierendes Medium.
Gieße so, dass das Substrat gerade feucht ist – nicht nass. Verwende geeignete Tools wie Pipetten.
Kontrolliere regelmäßig die Feuchtigkeit - lieber öfter statt mehr.

Fehler 4: Falsche Temperatur beim Eingewöhnen

temperaturen beim growen

Problem: Sowohl zu niedrige als auch zu hohe Temperaturen verzögern die Wurzelbildung oder fördern Schimmel.
Folge: Langsames oder gar kein Anwurzeln, erhöhte Schimmelgefahr.
Tip: Halte die Temperatur konstant bei um die 25 °C (± 2 °C) und in den Nachtstunden ohne Licht nie unter 20°C.
Eine Heizmatte mit Thermostat unter dem Topf kann helfen, Schwankungen auszugleichen. Je kleiner die Stecklingsbox, desto einfacher kann man die Wärme und Feuchtigkeit unter Kontrolle behalten. Desto genauer muss man aber auch kontrollieren.

Fehler 5: Zu viel Licht, bevor die Stecklinge Blätter haben

licht par messen bei cannabis

Problem: Starke Beleuchtung stresst unbewurzelte Klone und führt zu Lichtverbrennungen.
Folge: Gebleichte, verbrannte Blattspitzen, nekrotische Blätter und vermindertes Wachstum.
Tip: Am besten sind spezielle Anzucht-LEDs. Es kommt bei LEDs unter anderem auf die Grow-Fläche an und welchen Abstand sie zu den Pflanzen haben. Bei LEDs mit wenig Wattzahl kann man näher an die Pflänzchen rangehen, denn sie erzeugen fast keine Hitze, dafür leuchten stärkere LEDs größere Flächen aus. Bedenke, dass du erst richtig viel Licht brauchst, wenn es überhaupt Blätter gibt, die das Licht verarbeiten können.
Belichtungsdauer: 18-24 h 
 

Fehler 6: Ins falsche Medium eintopfen

steinwolle und hydro bei hanfsteckis

Problem: Nicht jedes Substrat eignet sich gleich gut für die empfindlichen Wurzeln junger Stecklinge, wenn es dann mal soweit ist, in einen größeren Topf umzuziehen.
Folge: Kümmernde Wurzeln, schlechte Wasserhaltekapazitäten oder Mangel-/ Überdüngung.
Tip: Es gibt einige passende Medien für unsere Lieblinge:
Erde: Ein luftiges Anzuchtmedium speziell für unsere Lieblingspflanzen.
Kokos: Gute Wasser­halte­kapazität, perfekter pH.
Hydro: Sauberkeit und Nährstoff­kontrolle sind essenziell.

Wähle das Medium, das zu deinem Setup und deiner Erfahrung passt.

Fehler 7: Zu früh düngen

nährstoffbrand krähenfüsse überdüngt

Problem: Frisch angesetzte Klone haben noch keine ausgebildete Wurzel, die Nährsalze verarbeiten kann. Junge Stecklinge haben noch nicht genügend Blätter, um viel Nahrung zu verwerten. Zudem kann die Wurzel besser wachsen, wenn sie nicht mit zuviel Dünger in der Erde belastet wird. 
Folge: Nährstoffverbrennungen, vergilbte Blattspitzen, kleiner Wurzelballen.
Tip: Warte mit der ersten Nährstoffgabe, bis sich echte Blätter zeigen und passe die Menge der Nahrung immer der Menge an Blättern an.

Beginne mit ¼–½ der normalen Nährstoffkonzentration und steigere von dort. Du kannst erstmal Blattspray selbst mischen, mit Epsom oder Pflanzenauszügen (achte darauf dass dein Blattspray möglichst aus pH-neutralem Wasser gemischt wird)

Fehler 8: Nicht genug Vegetationszeit geben

wachstumsphase stecklinge

Problem: Nach zu kurzer Anwuchsphase werden Stecklinge zu früh in die Blüte geschickt. Folge: Schwaches Wurzelwerk, schwache Äste, kleine Blüten, Stresssymptome.
Tip: Belasse deine Cuts mindestens 2–3 Wochen in der Vegi. Stelle erst die Lichtstunden auf 12/12, wenn du siehst, dass die Pflanze genug Masse entwickelt hat, um deine fetten Buds zu ernähren.

Warte auf ein kräftiges Wurzelsystem und tragfähige Äste. Am besten 2-3 Tage vorm Switch nochmal umtopfen, um das Wachstum im Stretch zu unterstützen und alles für eine erfolgreiche Blütezeit zur Verfügung zu stellen.

Praktische Checkliste und Take-Home-Messages

checkliste

  • Vor Ankunft: Lieferfenster planen, Abstellort definieren
  • Direkt nach Eintreffen: Sicht- & Geruchskontrolle, Quarantäne starten
  • Setup bereitstellen: Stecklingshaube, Heizmatte (25 °C), Hygrometer (70-80 % rLF), Sprühflasche
  • Medium & Gießen: Lockeres Substrat, leicht feucht halten
  • Licht: Schwach starten, 18/6 h-Zyklus oder auch 24 h-Zyklus
  • Monitoring: pH/EC, Temperatur, Luftfeuchte mehrmals täglich prüfen
  • Düngung: erst Blattspray, dann bei Bedarf zart mit Düngen starten und vorsichtig steigern
  • Vegetationszeit: Mindestens 2–3 Wochen vor Switch auf 12/12 (abhängig vom Wachstum)

Hilfreiche Blogartikel

Viel Erfolg beim Growen deines Klons! Sei gespannt auf die nächsten Artikel zum Thema Stecklinge, wir werden ganz tief in unserer Expertenkiste wühlen. Abonniere auch unseren Newsletter, um immer auf der grünen Welle zu reiten.


Bitte melde dich an, um einen Kommentar zu schreiben.