Stecklinge
Was sind Cannabisstecklinge? Vorteile gegenüber Samen
Cannabisstecklinge sind abgeschnittene Triebe einer Mutterpflanze, die in Wasser oder einem Medium Wurzeln geschlagen haben. Dadurch entstehen genetisch identische Kopien der Ausgangspflanze. Für Einsteiger bieten Stecklinge wichtige Vorteile gegenüber dem Anbau aus Samen:
- Sofort weiblich: Stecklinge stammen von weiblichen Pflanzen und sind daher garantiert weiblich. Das Risiko unerwünschter männlicher Pflanzen entfällt.
- Zeitersparnis: Ein Steckling ist bereits eine Jungpflanze. Du überspringst Keimung und Keimlingsphase, sodass Dein Grow schneller in die Wachstumsphase startet.
- Konstante Eigenschaften: Alle Klone einer Mutterpflanze wachsen gleich. Wuchshöhe, Blütezeit, Aroma und Ertrag sind vorhersehbar und einheitlich.
Cannabisstecklinge nach der Lieferung: Licht, Temperatur, Hygiene
Gelieferte Stecklinge sollten behutsam behandelt werden, damit sie keinen Schock erleiden. Beachte nach Ankunft der Pflanzen folgende Schritte:
- Akklimatisieren: Öffne das Paket und lass die Stecklinge in ihrer Verpackung etwa 1–2 Stunden bei Zimmertemperatur ruhen, bevor Du sie entnimmst. So gewöhnen sie sich langsam an die Umgebung.
- Feuchtigkeit prüfen: Fühle das Wurzelmedium (z.B. den Anzuchtwürfel). Ist es trocken, besprühe es leicht mit Wasser. Stecklinge dürfen nicht austrocknen, aber auch nicht im Wasser stehen.
- Hygiene: Wasche Dir die Hände und verwende saubere Töpfe mit frischer Erde. So gelangen keine Schädlinge oder Keime an die empfindlichen Jungpflanzen.
- Licht & Temperatur: Nimm die Stecklinge vorsichtig aus der Verpackung und stelle sie an einen hellen, warmen Platz (~20 °C) ohne direkte Sonne. Vermeide Zugluft und extreme Temperaturen. Nach ein paar Stunden Ruhe kannst Du sie einpflanzen.
Cannabisstecklinge in Erde pflanzen: Bio-Erde, Topf, erste Wochen
Jetzt ist es Zeit zum Einpflanzen. Bereite einen Topf mit Abzugslöchern und hochwertiger Bio-Erde vor. Feuchte die Erde leicht an und forme in der Mitte ein Pflanzloch in Größe des Wurzelballens. Setze den Steckling vorsichtig mit dem Anzuchtwürfel hinein und bedecke die Wurzeln mit Erde. Drücke die Erde sacht an und gieße sparsam Wasser an (Staunässe vermeiden).
Stelle den frisch gepflanzten Steckling an einen hellen Ort bei etwa 20–25 °C, aber ohne direkte Mittagssonne. Halte die Luftfeuchtigkeit hoch und lüfte gelegentlich, um Schimmel vorzubeugen. In den ersten zwei Wochen bildet der Steckling vor allem Wurzeln. Halte das Substrat gleichmäßig feucht, aber übertreibe es nicht mit dem Gießen. Zusätzlichen Dünger brauchst Du am Anfang nicht, da die Bio-Erde genügend Nährstoffe liefert.
Outdoor-Auspflanzung: Wann sind Stecklinge bereit fürs Freie?
Nach wenigen Wochen im Topf sind Cannabisstecklinge robust genug fürs Freiland. Warte, bis keine Nachtfröste mehr drohen – ab Mitte Mai. Die Jungpflanzen sollten bereits kräftig und gut verwurzelt sein. Gewöhne sie vor dem Auspflanzen schrittweise an direktes Sonnenlicht und Außenluft, um Stress zu vermeiden.
Wähle zum Auspflanzen einen sonnigen, möglichst windgeschützten Platz im Garten (oder einen ausreichend großen Topf draußen). Pflanze den Steckling mit seinem Erdballen vorsichtig in das vorbereitete Loch und drücke die Erde leicht fest. Gieße anschließend großzügig an. Nun kann die Pflanze im Freien kräftig weiterwachsen.
Tipps zu Licht, Wasser und Nährstoffen
Licht: Stecklinge brauchen viel Licht für gesundes Wachstum. Indoor empfiehlt sich eine Beleuchtungsdauer von ca. 18 Stunden pro Tag. Wichtig: Die jungen Pflanzen nur allmählich an direkte Sonne gewöhnen, um Sonnenbrand zu vermeiden.
Wasser: Halte die Erde der Stecklinge stets leicht feucht, ohne sie zu durchnässen. Prüfe regelmäßig mit dem Finger die obere Erdschicht: Wenn sie trocken ist, wird gegossen. Achte darauf, dass überschüssiges Wasser abfließen kann, um Staunässe zu verhindern.
Nährstoffe: In den ersten Wochen sind keine zusätzlichen Dünger nötig, da die vorgedüngte Erde ausreicht. Nach etwa 2–3 Wochen kannst Du behutsam mit der Düngung beginnen. Starte mit geringer Dosis eines geeigneten Pflanzendüngers und steigere langsam, um Überdüngung zu vermeiden.
Typische Anfängerfehler und wie man sie vermeidet
- Überwässern: Zu häufiges Gießen führt zu Sauerstoffmangel an den Wurzeln und Wurzelfäule. Gieße erst, wenn die oberste Erdschicht trocken ist, und vermeide stehendes Wasser im Untersetzer.
- Kälte/Frost: Kälte oder Frost kann Stecklinge schwer schädigen oder abtöten. Bringe junge Pflanzen daher erst ins Freie, wenn keine Frostgefahr mehr besteht, und schütze sie bei plötzlichen Temperaturstürzen (z.B. mit Vlies).
- Schneckenfraß: Schnecken lieben junge Hanfpflanzen und können über Nacht großen Schaden anrichten. Sichere Deine Beete mit Schneckenzäunen oder -korn und kontrolliere regelmäßig auf Schneckenbefall.